Maibaum stellen und Maibaum werfen

Eine alte Tradition wiederbeleben

Können Sie sich noch daran erinnern, geschmückte Maibäume in unseren Dörfern, das Maibaumstellen- und werfen und anschließend der Maientanz. Die ganze Dorfjugend war auf den Beinen, um diesen Brauch mit Frohsinn zu begehen. Zu Beginn und in der Mitte des 20. Jahrhunderts war dieser Brauch noch weit verbreitet, heute wird er hauptsächlich in der sorbischsprachigen Lausitz in seiner ursprünglichen Form begangen.

Es gab in den 90erJahren in Hochkirch Initiativen, den Brauch neu zu beleben, aber eine richtige Erfolgsgeschichte wurde es damals nicht. Der Kulturförderverein Hochkirch e. V. und der Sorbische Gesprächskreis haben dieses Jahr einen neuen Anfang gestartet.

Nachdem viel Zeit in das Winden des Baumes gesteckt wurde, konnte der Hochkircher Maibaum am Dienstag, 30. April 2024, ca. 17.00 Uhr auf dem August-Bebel-Platz aufgestellt werden. Da der Maibaum auch nach guter Bewachung am Sonntag 6:00 Ur noch stand, durfte die Party weiter gehen.
Das Maibaumwerfen fand am Sonnabend, 11. Mai 2024, ab 15.00 Uhr auf dem August-Bebel-Platz statt. Umrahmt von Informationen zur Tradition und Liedern und Tänzen der sorbischen Trachtengruppe, viel der Hochkircher Maibaum dann gegen 16:30. Der Hochkircher Posaunenchor, der in diesem Jahr sein 100 jähriges Bestehen feiert, begleitete das Programm musikalisch.

Das anschließende Familienfest war gut besucht. Mit Livemusik von „Logarhythmus“, gemeinsamen Gesang und extra Kinderprogramm im und am Konzert- und Ballhaus, ging der Nachmittag vorüber. Mit einsetzendem Regen füllte sich der Saal und viele sind bis spät geblieben.

Wir danken den Organisatoren und allen Helfern. In der Auswertung der Veranstaltung werden nun Hinweise zu Möglichkeiten zur Verbesserung aufgegriffen und das gute, für die nächste Hochkircher Maibaumwerfen übernommen.

Sicher ist: wir sehen uns beim Hochkircher Maibaumwerfen 2025 wieder 🙂


Impressionen

Ihr Kulturförderverein Hochkirch e. V. und der Sorbische Gesprächskreis/Serbska Bjesada

Hier einige historischen Hintergründe zum Maibaumwerfen
in Hochkirch

Am Vorabend des ersten Mai wird der Maibaum auf dem Dorfplatz aufgestellt. Es ist ein etwa dreißig Meter langer Baumstamm, der mit Girlanden umwunden wird. Den Wipfel bildet zumeist eine mit bunten Bändern geschmückte kleine Birke. Unterhalb des Wipfels wird ein geschmückter Kranz angebracht.

Den Höhepunkt der Maibräuche bildet in der Oberlausitz das Maibaumwerfen. An einem der Maiwochenden versammeln sich am Maibaum die Einwohner des Dorfes. Zunächst werden eigens dafür einstudierte Volkstänze getanzt, die Mädchen tragen dazu meist die Tanztracht ihrer Region.

Schließlich wird der Baum ausgegraben. Sobald er fällt, laufen die Burschen nach dem Wipfel. Wer ihn als erster erhascht, ist Maikönig. Aus dem Kreis der Mädchen wählt er sich seine Maikönigin. Danach wird das Paar zum Gasthaus gebracht, wo das Maibaumwerfen mit einem festlichen Tanz ausklingt.